Geschützte Wechselkröte am Bayerischen Bahnhof:
Artenschutzprogramm beginnt

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Auf dem Areal am Bayerischer Bahnhof wurde das Vorkommen der geschützten Wechselkröte bestätigt. Ein Artenschutzprogramm zur Umsiedlung beginnt im April 2022, pünktlich zur Laichzeit der Amphibien.

Bereits 2014 wurde vom Vorkommen der bedrohten Wechselkröte (Bufotes viridis) auf der Brache berichtet. 2021 wurden in Abstimmung mit dem Amt für Umweltweltschutz der Stadt Leipzig die spezialisierten Gutachterbüros hochfrequent GbR aus Leipzig und RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz aus Halle auf dem Areal tätig. Ergebnis: Mittlerweile wurde das Vorkommen der Tierart bestätigt.

Im April 2022 starten jetzt Maßnahmen, um die Struktur- und Lebensräume der Wechselkröte zu ertüchtigen – pünktlich zur Laichsaison der Wechselkröte, welche sich von April bis in den Sommer erstreckt.

Mit Wegzug der Distillery zum 31. März beginnt die BUWOG mit genehmigungsfreien Artenschutzmaßnahmen: Hierzu zählt die Verbesserung des Lebensraums z.B. durch Anlage von mehreren Feuchtflächen. So wird ein stabiles Reproduktionsgeschehen der Tiere aufgebaut, um die nachfolgende Umsiedlungsmaßnahme zu sichern. Während der Umsiedlung wird durch beauftragte Fachexperten der Laich der weiblichen Tiere abgesammelt und in ein Ersatzhabitat transportiert, wo die dort geschlüpften Tiere dann heimisch werden.

Zu diesem Zweck hat die BUWOG ein 5,5 Hektar großes Biotop am Hainer See vertraglich gesichert, welches sich rund 20 Kilometer südlich von Leipzig befindet. Das Ersatzhabitat liegt funktionsfähig vor und wartet nun darauf, die geschützte Art aufzunehmen.

Die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen wird über 25 Jahre mit einem begleitenden Monitoring überprüft. Die Kosten in Höhe von rund 500.000 Euro trägt der Bauträger. Die Wechselkröte ist ein Froschlurch aus der Familie der Kröten und Lurch des Jahres 2022. Die durch Lebensraumverluste gefährdete Art steht auf der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz.

Weiterführende Informationen

Fachbüros für Artenschutz

Hochfrequent GbR

Hochfrequent versteht sich als Ansprechpartner für alle gutachterlichen, planerischen und beratenden Leistungen zum Thema Fledermäuse, Reptilien, Amphibien, Vögel und Insekte und deckt die gesamte Bandbreite von Grundlagenerfassung, fachkundiger Bewertungen und Planen wirkungsorientierter Artenschutzmaßnahmen ab – bis hin zur Bauüberwachung und Fachberatung bei Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen/CEF-Maßnahmen (z.B. Habitat-Gestaltung, Pflanzmaßnahmen, Gewässerrenaturierung). Informationen auf www.hochfrequent.com

RANA Büro für Ökologie und Naturschutz

RANA Büro für Ökologie und Naturschutz wurde 1995 in Halle (Saale) gegründet und ist ein auf Arten- und Biotopschutz, Schutzgebietsmanagement und Landschaftsökologie spezialisiertes Fachgutachterbüro. Zum Team gehören Biologen, Landschaftsplaner, Landschaftsökologen, Geographen und Forstwissenschaftler mit langjähriger Planungspraxis. Der räumliche Schwerpunkt liegt im Osten Deutschlands, wo RANA sehr gute Kenntnisse der naturräumlichen Verhältnisse sowie der Arten- und Biotop-Ausstattung besitzt und zu den führenden Anbietern zählt. Informationen auf www.rana-halle.de

Artenschutzmaßnahmen bei Neubauprojekten

Film zur Umsiedlung von Zauneidechsen in Berlin, in Umsetzung der Ziele des Artenschutzes und begleitet durch das Bezirksamt Berlin-Spandau: https://www.youtube.com/watch?v=7xlkpMaHuEo